Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr 2022

24 Dezember 2021
Der Rheinische Fechter-Bund wünscht allen Fechtbegeisterten und ihren Familien frohe  und einen guten Rutsch in ein hoffentlich allseits gesundes neues Jahr 2022! Es folgt der traditionelle Weihnachtsbrief unseres Präsidenten Christian Rieger, in dem err wie immer auf das vergangene Jahr mit seinen Höhen aber auch seinen (pandemiebedingten) Herausforderungen zurückblickt. 

Weihnachtsbrief des RFB-Präsidenten

Liebe Fechtfreunde im Rheinland,
zum Ende eines wieder ereignisreichen Jahres möchte ich wie immer traditionell ein paar Worte an Sie/euch richten. Dies gehört für mich jedes Jahr aufs Neue dazu, denn Weihnachten ist nicht nur ein Fest der Liebe und der Zuversicht, sondern auch immer ein Moment, um innezuhalten sowie zurück- und vorauszuschauen. Naturgemäß tue ich dies für den Fechtsport besonders gerne.

Während des gesamten ersten Halbjahrs war die weitere Entwicklung unseres Sportes noch weitgehend ungewiss. Pandemiebedingt war es nur einem Teil erlaubt, regelmäßig zu trainieren. Dies lockerte sich deutlich Anfang bis Mitte Juni, als die Städte und Gemeinden nach und nach die notwendigen Inzidenzen erreichten, um mit Kontaktsport im Innenraum wieder zu starten. Zwar ist die aktuelle Lage in der Pandemie angesichts neu auftretender Virusvarianten immer noch weit davon entfernt, überwunden zu sein. Jedoch können wir es aktuell als Erfolg ansehen, dass in den Vereinen und damit an unserer Basis aktuell das Training normal weiter gehen kann und einige Wettkämpfe stattfinden konnten. 

Die Durchführung der Wettkämpfe war aus meiner Sicht in organisatorischer Hinsicht ein großer, aber trotzdem lohnender Kraftakt. Zunächst konnte die Planung von Wettkämpfen aus Verbandssicht erst sehr spät beginnen und musste zum Teil stetig angepasst werden, da der nationale und internationale Verband auf Grund der Pandemielage ebenso Planungsschwierigkeiten unterlag. Auch waren wir gewissenhaft teils noch spät abends online, um die aktuelle Lage im Blick zu haben und tagesaktuell zu informieren. 


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Dennoch sollte uns zufriedenstellen, dass bis auf ein einziges Turnier alle Landesranglistenturniere wie geplant stattfinden konnten. Dass dies bis dorthin möglich war, ist der Verdienst jedes einzelnen unter uns mit der Situation so gewissenhaft wie möglich umzugehen. Hierzu zählen für mich nicht nur alle am Wettkampfgeschehen beteiligten, sondern auch alle Begleitpersonen (z.B. Eltern), die für die derzeitige Lage die angemessene Akzeptanz mitgebracht haben und die Sportler*innen von der Tribüne beobachtet haben. Ich bin davon überzeugt, dass dies der Attraktivität unseres Sportes keinerlei Abbruch getan hat, gleichzeitig aber das Geschehen auf der Wettkampffläche deutlich entzerrt wurde und meist sogar die Stimmung in der Halle verbessert hat, indem von der Tribüne auch mal richtig angefeuert und bejubelt werden konnte.
Ebenso sollte uns zufriedenstellen, dass in der ersten Saisonhälfte eine Reihe von Turnierreifeprüfungen stattgefunden haben, die fast alle einen sehr guten Zulauf hatten. Dies werte ich als großes Zeichen der Motivation insgesamt unserer neuen Sportler*innen.

Aber nicht nur in unserem Bereich bin ich dankbar für das Engagement für unseren Sport. Auch die zahlreichen Mitarbeiter*innen des Landessportbundes NRW haben (auch wenn meist hauptamtlich beschäftigt) tagtäglich dafür gekämpft, den Amateursport in der Halle wiederzubeleben und (wenn nötig) uns täglich mit der Auslegung einer neuen Corona-Schutzverordnung unterstützt und bei der Staatskanzlei entsprechend nachgehakt. Nordrhein-Westfalen ist ein Bundesland nicht nur mit vielen Olympioniken, sondern auch mit einem großen Amateursportbetrieb, für den die Mitarbeiter*innen beim Landessportbund NRW täglich kämpfen. Hierfür gebührt ihnen unser anerkennender Dank. 

Auch im Fechten stellte Nordrhein-Westfalen den mehrheitlichen Anteil der deutschen Athlet*innen bei Olympia. Von den neun Qualifizierten hatten acht ihren Trainingsmittelpunkt in NRW. Zwar blieb der deutschen Delegation nach Rio de Janeiro in 2016 eine Medaille diesmal in Tokio wiederholt verwehrt. Jedoch kann man meiner Ansicht nach den Ausgang dieser olympischen Spiele auf Grund von Verletzungspech als eher unglücklich betrachten. Berücksichtigen müssen wir auch, welche sportlichen Höhepunkte uns unsere deutschen Fechter*innen auf dem Weg dorthin geboten haben. So wird sich noch jeder gerne daran erinnern, welche Begeisterung insbesondere die Herrensäbel Nationalmannschaft am letzten Tag der EM 2019 in Düsseldorf entfachte und die Werbung für unseren Sport eindrucksvoll ins deutsche Fernsehen transportierte.  Diese Höhepunkte werden auch oh-ne Olympiamedaille vielen von uns lange in Erinnerung bleiben. Ebenso sollten wir als Fechten stolz darauf sein, dass mit Max Hartung als Gründer des Vereins Athleten Deutschland e.V. ein wahres Vorbild aus dem Fechten den gesamten Sport in Deutschland geprägt hat und insbesondere allen Athlet*innen in Deutschland eine herausragende Stellung verschafft hat. 

Nach dem Ausgang der Olympischen Spiele stellt sich nun für uns als Landesverband die Frage, wie das Fechten in Zukunft weiter gefördert wird. Hierzu können wir noch aktuell keine verlässliche Aus-sage oder Planung treffen, da der DOSB aus organisatorischen Gründen den alten olympischen Förderzyklus bis Ende 2022 verlängert hat. Folglich wissen wir erst im Laufe des Jahres, wie es mit unseren Landesförderungen ab 2023 konkret weitergeht. Auch wurde die Frist für die Anstellung der durch Landesmittel geförderten Trainer beim Landesfachverband aus diesem Grund um ein weiteres Jahr verlängert. Aus meinen persönlichen Erfahrungen in der Vergangenheit gehe ich derzeitig davon aus, dass sich an den Landesförderungen vermutlich nicht viel ändern wird. Hierbei helfen uns insbesondere unsere beiden im Verbandsgebiet liegenden Bundesstützpunkte Bonn und Dormagen, sowie natürlich die weiterhin sehr gute Nachwuchsarbeit in den Vereinen, die uns deutschlandweit ein Alleinstellungsmerkmal in unserer Sportart bieten. Hier freut es mich zu sehen, dass auch bei den ersten Weltcups, die kürzlich stattgefunden haben, bereits wieder erste Finalplatzierungen errungen werden konnten. Dies lässt uns innerhalb Deutschlands aus Landessicht zuversichtlich in die Zukunft schauen, wohlwissend, dass das nationale Fechten vor weiterhin im-mensen Herausforderungen steht. 

Aber nicht nur im Leistungssport sind wir als Rheinischer Fechter-Bund e.V. zu Hause. Der überwiegende Teil unseres Fechtsports findet auch heute immer noch maßgeblich an der Basis in der Breite statt. Hierfür danke ich allen Beteiligten in jeglicher Funktion für das Herzblut welches sie für unseren Sport einbringen. Alle Fechtverrückten bilden die entscheidende Säule in unserem System, die unseren Sport zu dem entwickelt, was er heute ist. Und dies ist gerade in Zeiten von immer wieder auftretenden pandemiebedingten Rückschlägen alles andere als selbstverständlich anzusehen.

Neben der sportlichen Seite gab es für mich persönlich dieses Jahr noch ein weiteres Highlight. Die Ehrenmitgliedschaft für Henri Jansen beim Rheinischen Fechtertag. Die Verleihung dieser wurde durch die anwesenden Mitglieder mit schönen Erinnerungen gewürdigt und mit Standing Ovations begleitet. Henri hat mit seiner umtriebigen und liebevollen Art Generationen den Fechtsport nahegebracht und als wandelndes Lexikon, besonderes Vorbild und mit nicht zu bremsender Begeisterung nahezu jedem einzelnen unter uns das Fechten vermittelt. 

Natürlich gilt wie jedes Jahr mein expliziter Dank meinen Kolleginnen und Kollegen im Vorstand samt leitender Landestrainerin und Geschäftsführerin. Wie schon jetzt seit einigen Jahren führte auch dieses Jahr ein starkes Team unseren Landesverband, mit dem mir die Zusammenarbeit menschlich wie fachlich immer noch jeden Tag große Freude bereitet. Für dieses Team konnten auf dem Rheinischen Fechtertag mit Greta Jansen als neue Vizepräsidentin für Jugend sowie Katharina Peter als neue Geschäftsführerin zwei neue junge Fechterinnen gewonnen werden, die beide als Leistungssportlerinnen und jeweils aktuell amtierende NRW-Meisterinnern ihrer Waffe tief im Sport verwurzelt sind und ihre Erfahrung beisteuern können.

Nach allen Erinnerungen an ein ereignisreiches Jahr möchte ich damit verbleiben, Ihnen und euch gesegnete und frohe Weihnachten zu wünschen verbunden mit der Zuversicht auf hoffentlich tolle Fechtwettkämpfe und ein Wiedersehen im Jahr 2022.

Ihr/Euer

Christian Rieger

Präsident Rheinischer Fechter-Bund e.V.